Hottehü.

Pferd.

Pferdeinsel Juist.

Ein Traum für alle Pferdefans.

Die Schrittmacher vom Töwerland: Urlauben auf Juist bedeutet, einen Sprung in eine andere Welt zu machen. Entschleunigen. Zur Ruhe kommen. Ohne Autos und ohne Abgase, ohne Motorengeräusche und ohne Hektik im Straßenverkehr.

Hier geben die Pferde den Takt an. Nichts ist schöner, als sich in einer schmucken Kutsche im flotten Tram an der Wasserkante die Gischt und den Wind um die Nase wehen zu lassen.

Pferdeinsel.

Das Leben der Pferde auf Juist, der heimlichen Herrscher!

Mit 2 PS die Insel bewegen.

Nur das Hufgeklapper schallt durch die Juister Straßen und kündigt seine fleißigen Mitarbeiter an. Hier haben nämlich die Pferde das Sagen und die Verkehrsmittel werden in echten PS bemessen (meistens zwei pro Kutsche)! Und sie sind es auch, die den besonderen Zauber der Insel ausmachen. Pferde befördern geräuschvoll, aber zuverlässig alles, was auf Juist bewegt werden muss. Personen, Lebensmittel, Baumaterial, Möbel und auch den Müll. Beim Ausflug mit der Kutsche lässt sich das Töwerland sowieso am besten erkunden. Das alles sorgt für die entspannte Atmosphäre, für die die
Insel bekannt ist.

Hilke Nanninga

Hilke Nanninga, echte Juisterin und seit 25 Jahren beim Fuhrunternehmen Schwips mit den Pferden unterwegs, kennt das Leben auf dem Kutschbock. Mit ihrem Gespann Molly und Bella sorgt sie für Bewegung auf der Insel: Personenverkehr und Ausflugsfahrten in der Saison sowie Materialtransporte zwischen Oktober und April.

2003 hat der Fuhrbetrieb den Zubringerdienst für den Bereich Loog – Hafen übernommen und bietet Juist-Urlaubern darüber hinaus ein ganz besonderes Erlebnis an: Strandfahrten! Hier geht es bei Ebbe mit der historischen Kutsche über den Strandabgang am Loog auf den breiten, festen Strand. Nirgendwo kann man den Wind, die Weite und die Kraft des Meeres so hautnah erleben! Doch so gemütlich es auf Juist auch zugeht, alles hat seine (Straßenverkehrs-)Ordnung. Kutschen haben sich ebenso wie alle anderen Verkehrsteilnehmer (auch Fahrradfahrer, Fußgänger) an die Verkehrsregeln zu halten und die Geschwindigkeit ist innerorts auf Schritt beschränkt. Strenge Auflagen vom TÜV und Veterinäramt, Regelungen für Pausen- und Arbeitszeiten sowie die Rundumbetreuung von Tierarzt und Hufschmied sorgen dafür, dass es den Tieren gut geht und die Kutschen technisch einwandfrei sind.

So steht dem Erlebnis mit zwei PS nichts mehr im Wege!

Pferd sein auf Juist

Mollys Geschichte

Ich habe den schönsten Arbeitsplatz der Welt! Zusammen mit meiner Kollegin Bella bin ich Kutschpferd bei Schwips auf der wunderschönen Nordseeinsel Juist. Ich bin schon ein alter Hase (haha – den Witz konnte
ich mir nicht verkneifen!) und mache den Job bereits seit 16 Jahren. Und was soll ich sagen – ich liiieebe ihn!

Du hast jetzt bestimmt ganz schnell nachgerechnet, wie alt ich wohl bin, was? Naja, eigentlich spricht eine Dame ja nicht über ihr Alter und erst recht nicht über ihr Gewicht! Ich mach aber mal ’ne Ausnahme, weil du es bist! Ich bin stolze 20 Jahre alt, 1,72m groß und bringe rund 750 Kilo auf die Waage. Ich bin ein Rheinisch-Deutsches Kaltblut und gelte laut Lexikon als „harmonisches, kräftiges Pferd mit schönem Gesicht und ausdrucksvollen Augen, muskulösem Körper, gutem Charakter, ruhigem Temperament und arbeitswillig für Land- und Forstwirtschaft.“ Alles klar? Du siehst also, das mit der Kutsche ist genau mein Ding. Erst recht hier auf Juist. Coole Insel – tolle Aufgaben!

Dabei bin ich gar keine echte Insulanerin, ich bin nämlich erst mit zwei Monaten zusammen mit meiner Mutter nach Juist gekommen. Meinen Job habe ich mit vier Jahren angefangen. Zusammen mit Bella und meiner Chefin Hilke sowie 13 weiteren Zugpferden kümmern wir uns um den Personentransport. Wir machen den Hafentransfer vom und zum Loog, je nachdem wie die Schiffe auf Juist ankommen oder abfahren. Außerdem machen wir Ausflugsfahrten mit der historischen Kutsche an den Strand. Wie ich das liebe! Bei Niedrigwasser – und nur dann! – fahren wir mit vier bis fünf Passagieren an der Domäne Loog ans Wasser, um die Westspitze herum und dann auf der Wattseite wieder zurück. Das ist hier alles streng geregelt, so wie alles, was das Thema Pferde betrifft.

Viele Menschen denken ja „Ach, die armen Tiere, müssen so schwer arbeiten“. Das denke ich übrigens von einigen Menschen auch! Aber für uns ist das Ziehen
der Kutschen ein ganz normaler Job, dafür sind wir da und ausgebildet. Wie jeder andere Arbeitnehmer auch haben wir streng geregelte Arbeitszeiten: mit Pausen, freien Tagen, Kontrollen und Impfungen durch den Veterinär, Prüfungen durch den TÜV, Pflege vom Hufschmied und was noch so dazugehört. Von der Chefin werden wir nach getaner Arbeit ordentlich verwöhnt, mit Fellpflege, Leckerchen und Streicheleinheiten. Das darf allerdings nur die Chefin machen, wir sind ja keine Kuscheltiere, auch wenn manche Zweibeiner das denken und uns einfach anfassen, wenn wir mal warten oder Pause machen. Ich habe sogar Kollegen, die mögen das gar nicht und reagieren etwas ungehalten, wenn sie plötzlich gestreichelt werden. Ihr müsst also bitte Verständnis dafür haben, dass wir unseren Job machen und – anders als die Reitpferde-Kollegen – nicht so begeistert von fremden Händen sind.

Wie sieht denn nun eigentlich ein typischer Tagesablauf bei mir aus?
Mein Tag beginnt morgens um 06:00 Uhr. Dann holt uns Hilke von der Weide, auf der wir nachts sind. Ich freue mich jeden Morgen, sie zu sehen. Und ich bin ehrlich – meistens stehe ich mit Bella schon am Tor, um Hilke zu begrüßen. Ich kann kaum abwarten, mit der Arbeit zu beginnen. Ich bin halt ein echtes
Arbeitstier!
Aber vorher wird erst noch das Fell gebürstet, die Füße saubergemacht und gefrühstückt. Je nach Tagesprogramm geht es dann weiter. In der Saison mit den Personenfahrten, außerhalb der Saison auch schon mal mit Transportfahrten mit Baumaterial oder anderen Sachen. Den Winter verbringe ich mal auf der Insel, mal auf dem Festland. Festland ist auch mal ganz nett, aber die Insel mag ich lieber. Dann bin ich auch wieder bei meiner Hilke.

In zwei Jahren gehe ich in den Ruhestand, dann übernehmen die Kolleginnen und Kollegen. Hoffentlich wird mir dann nicht langweilig …

Alles zu den Juister Bienen:

Summsummsumm.

Verbringe deine Flitterwochen auf der Zauberinsel Juist. Also auch wenn du keine zwei Beine, sondern Flügel hast.

Was ist die Pferdeinsel für dich?Schreibe deine Gedanken:

Julia Findeisen

Julia Findeisen lebt seit 2021 auf Juist. Sie schreibt über ihre absolute Leidenschaft: Genussmomente und Glücksorte. Juist ist für sie zur Heimat geworden.

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