Arbeitsinsel.

Arbeitsinsel.

Arbeiten, wo andere Urlaub machen

Sie gehören zu Juist, wie der Wind und das Meer: Servicekräfte, Verkäufer, Hotelmitarbeiter, Dienstleister und viele, viele, viele mehr. Fleißige Hände, die tagtäglich dafür sorgen, dass es läuft auf Juist, dass du ganz entspannt deinen Urlaub genießen kannst. Doch wie ist es, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen? Wir haben mit drei Menschen gesprochen.

Annkathrin van Doorn, Hotelkauffrau

Juist: Wer bist du?

Annkathrin: Mein Name ist Annkathrin van Doorn, 28 Jahre jung und komme aus dem Sauerland. Ich bin gelernte Hotelkauffrau und seit August 2017 im Hotel Achterdiek. Ich habe an der Rezeption begonnen und später auch die Reservierungen und weitere Aufgaben übernommen.

Juist: Warum bist du nach Juist gekommen?

Annkathrin: Nach der Ausbildung wollte ich gerne auf einer Insel arbeiten. Wir waren mit der Familie jeden Sommer auf Wangerooge, was mir immer sehr gut gefallen hat. Also habe ich Initiativbewerbungen an Hotels auf verschiedenen Inseln geschickt – Juist war natürlich am interessantesten! Ich habe mir dann einige Hotels angesehen und mich aus dem Bauch heraus für das Hotel Achterdiek entschieden. Hier war insbesondere die familiäre Atmosphäre ausschlaggebend

Juist: Ist das dein Traumberuf?

Annkathrin: Definitiv! Ich bin sehr gerne ein Teil des Achterdiek-Teams. Wir haben nette Gäste, viele kennt man nun schon seit einigen Jahren und schon am Telefon gibt es immer ein nettes Wort zu wechseln.

Juist: Was ist die Sonnenseite?

Annkathrin: Wir sind ein Team und verbringen auch nach der Arbeit Zeit miteinander. Im Hotel Achterdiek haben wir auch in der Saison an zwei Tagen in der Woche frei und können unsere Freizeit, vor allem im Sommer, wirklich genießen.

Juist: Was ist die Schattenseite?

Annkathrin: Das Wetter. Bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad vom Loog zur Arbeit zu fahren und völlig durchnässt zum Dienst zu erscheinen, das muss man mögen.

Juist: Was machst du in deiner Freizeit?

Annkathrin: Ich reite, das ist auf Juist tatsächlich nicht ganz so einfach. Aber durch einige Kontakte habe ich eine Reitbeteiligung übernehmen können und vor vier Jahren sogar meine Stute Rose hier kaufen können. Wenn ich nicht auf dem Pferd sitze, dann bin ich am Strand und genieße die Sonne.

Juist: Was machst du außerhalb der Hauptsaison?

Annkathrin: Hier passiert dann nicht viel und das ist gut so. Man fährt ins Dorf und trifft fast ausschließlich bekannte Gesichter und unterhält sich kurz. Wir Insulaner haben dann mehr Zeit und genießen die Ruhe im Winter.

Juist: Was ist eine schöne Begegnung für dich gewesen?

Annkathrin: Viele Leute kommen und gehen hier, mit einigen bleibt man aber in Kontakt

Wir Insulaner haben dann mehr Zeit und genießen die Ruhe im Winter.

Sebastian Schmidt, Barkeeper

Juist: Wer bist du?

Sebastian: Ich bin Sebastian Schmidt, 35 Jahre alt und arbeite als Barkeeper im Carl Steakmann-Restaurant. Ich habe eine Ausbildung als Restaurantfachmann und vor acht Jahren eine Grundausbildung zum Barkeeper gemacht.

Juist: Warum bist du nach Juist gekommen?

Sebastian: Ich kam im Januar auf die Idee, eine Sommersaison an der Nordsee zu arbeiten und habe mich umgeschaut, was es so gibt. Mit wirklich nur einer Initiativbewerbung kam auch schnell die Einladung auf die Insel und drei Monate später im April habe ich auch schon angefangen.

Juist: Ist das dein Traumberuf?

Sebastian: Das Arbeiten hier auf Juist ist besser, als ich es mir aus der Ferne vorgestellt habe. Die Tage sind total abwechslungsreich – kein Tag gleicht dem anderen. Das motiviert mich und gibt mir Spaß am Job!

Juist: Was machst du in deiner Freizeit?

Sebastian: Ich jogge und wenn es warm ist, bin ich viel am Strand.

Juist: Was machst du außerhalb der Hauptsaison?

Sebastian: Im Winter verlasse ich die Insel und bin dann in Österreich zur dortigen „Hauptsaison“.

Das Arbeiten hier auf Juist ist besser, als ich es mir aus der Ferne vorgestellt habe. Die Tage sind total abwechslungsreich – kein Tag gleicht dem anderen. Das motiviert mich und gibt mir Spaß am Job!

Nina Morlok, Verkäuferin

Juist: Wer bist du?

Nina: Mein Name ist Nina Morlok, 31 Jahre, und arbeite bei ENA Home und ENA Moden. Ursprünglich komme ich aus dem Main-Kinzig-Kreis in Hessen. Seit 2013 bin ich im Einzelhandel tätig – zuerst neben dem Studium, dann in Vollzeit.

Juist: Warum bist du nach Juist gekommen?

Nina: Hier habe ich seit meiner Kindheit Urlaub gemacht. 2017 habe ich die Initiative ergriffen und bin hierher zum Leben und Arbeiten gekommen. Die Urlaubsatmosphäre ist trotz vieler Arbeit ansteckend und vieles geht einfacher und mit Spaß von der Hand.

Juist: Ist das dein Traumberuf?

Nina: Für mich ja! Es ist anders als auf dem Festland – anstrengender, aber gleichzeitig entspannter.

Juist: Was ist die Sonnenseite?

Nina: Die kurzen Wege: In der Mittagspause geht es einfach mal zum Strand oder nach Hause, trifft zwischendurch Freunde, weil man sich immer irgendwo über den Weg läuft. Toll ist auch das familiäre Klima hier.

Juist: Was ist die Schattenseite?

Nina: Eine Sechs- bis Sieben-Tage-Woche. Wir arbeiten quasi von März bis November durch.

Juist: Was machst du in deiner Freizeit?

Nina: Die verbringe ich am liebsten Abseits vom Trubel, zum Beispiel am Strand Richtung Osten spazieren!

Juist: Was machst du außerhalb der Hauptsaison?

Nina: Dann ist hier vieles geschlossen oder es gibt nur eingeschränkte Öffnungszeiten. Ich mag das! Dann hat man Zeit für Dinge, die während der Saison zu kurz gekommen sind. Außerdem steht dann ein Besuch in der Heimat und bei der Familie an. Darauf freue ich mich immer sehr.

Toll ist auch das familiäre Klima hier.


Vom Leben und Arbeiten auf Juist:

Leben und Arbeit.

Der Traum vom Leben auf der Insel: Menschen, die hier leben und arbeiten, erzählen von ihrem Inselarbeitsleben.

Was ist Arbeit für dich?Schreibe deine Gedanken:

Julia Findeisen

Julia Findeisen lebt seit 2021 auf Juist. Sie schreibt über ihre absolute Leidenschaft: Genussmomente und Glücksorte. Juist ist für sie zur Heimat geworden.

Mehr Artikel für dich:

Firmament.

Perspektiven.

Klimaveränderung.